Aus: Der Schlüssel zum Glück

 

Das Wasser des Lebens

 

Es herrschte eine wunderbare Ruhe im Wald. Eine sanfte Brise strich durch die Bäume und erfüllte die Blätter mit einem wohligen Zittern.

Und dennoch gab es ein reges Treiben, wie Susanne immer wieder verwundert feststellte. Im Unterholz rannten Mäuse geschäftig hin und her, eifrig dabei ihre Kammern mit Leckereien für die langen Winterabende zu füllen. Vögel zwitscherten sich fröhliche Grüße zu. Ameisenhorden arbeiteten fleißig an ihrem großen Ziel den ganzen Wald, und für sie war das gleichbedeutend mit der ganzen Welt, mit einem dichten Straßennetz zu versehen.

Zwei Eichhörnchen kloppten sich um eine Haselnuß. Eine Bienenfamilie trug ihre süße Beute heim. Und ein Schmetterlingspärchen torkelte trunken vor Glück und Lebensfreude umeinander herum.

 

Susanne liebte diese Abendstunden. Sie lehnte entspannt an einer bemoosten Baumwurzel, kämmte ihr rotgoldenes Haar und blickte verträumt in die untergehende Sonne.

Diese war auf dem Weg zu ihrem Nachtquartier. Zum Abschied streichelte sie mit ihren langen Strahlen noch einmal über die Bäume und ließ deren Wipfel vor Freude erröten.

 

 

Als Waldteichnixe hatte Susanne heute nicht allzuviel zu tun gehabt. Das grüne samtene Tuch der Wasseroberfläche war frisch gebügelt, das Moos ordentlich gekämmt, einige Blätter schon mal in zartes Frühlingsgrün getaucht. Zum Schluss noch die heruntergefallenen Äste und Zweige neu arrangiert. Ja, sie war zufrieden mit ihrem Tagwerk und genoss jetzt den wohlverdienten Feierabend.

Ein leichter Seufzer entrang sich ihrer Brust.

 

„Na, denkst du immer noch an ihn?" Eine tiefe wohlwollende Stimme schreckte sie aus ihren Träumen.

Neben ihr im Gras hockte ein dicker grüner Frosch.

„Ach Fredo, du bist es. Hast du mich erschreckt. Ja, er will mir nicht aus dem Kopf. Ich möchte bloß wissen wohin er so plötzlich entschwand."

 

Es war jetzt ein Jahr her. Ihr Vater gab damals ein großes Fest. Und da traf sie ihn! Ein stattlicher junger Nöck. Lange dunkle Haare, tiefgrüne Augen und der Mund... immer bereit für ein jungenhaftes, fröhliches Lachen. Ihr Herz stand sofort in Flammen. Zu ihrer großen Freude tanzte er den ganzen Abend nur mit ihr.

 

 

Der Höhepunkt des Abends sollte ein Auftritt des berühmten Magiers Modolino sein. Das Publikum beklatschte begeistert jeden gelungenen Trick.

Norbert der Nöck jedoch konnte es, in seinem jugendlichen Übermut, nicht lassen jede Darbietung zu kommentieren und Erklärungsversuche zu liefern wie dieser und jener Trick wohl funktionierte.

Er hatte die ganze Jugend und ihre Lacher auf seiner Seite.

 

Der Magier, der ein großer Zauberer war, hatte es überhaupt nicht nötig auf irgendwelche Tricks zurückzugreifen. Er fühlte sich in seiner Ehre zutiefst gekränkt und wollte diesem jungen ungezogenen Schnösel mal eine Lektion erteilen. Mit zuckersüßem Lächeln bat er Norbert auf die Bühne. Jetzt könne er sich den nächsten Trick ja mal aus der Nähe betrachten. Er forderte ihn auf in eine Kiste zu steigen, um ihn von dort, wie er sagte, auf den nächsten Baum zu zaubern.

Um sich keine Blöße zu geben stieg Norbert, zwar widerwillig, aber er stieg in die Kiste.

 

Der große Magier Modolino schwang seinen Zauberstab mit großartiger Geste. Entzündete eine gelbe Wunderkerze und auf der anderen Seite ein rotes sich drehendes Licht, vorne eine blaue flackernde Lichtleiste und hinten eine grüne Lichtfontäne, die wie ein Wasserfall herabrieselte.

Dabei murmelte er mit unheimlicher Stimme magische Worte. In seinen schwarzen Augen schien ein Feuer zu lodern.

 

Plötzlich riß er die Arme hoch, sein weiter Umhang flatterte auf und nahm die Gestalt von großen schwarzen Flügeln an:

„Ahrauna heli barodum!", brüllte er, dass es von den Bäumen widerhallte und entzündete ein Feuerwerk wie es der Wald, bis dato, noch nie gesehen hatte.

Erschrocken stoben alle Gäste auseinander.

 

Es dauerte eine ganze Weile bis die Lichter nach und nach erloschen und das letzte Puffen und Zischen verklang. Nur zögernd verflüchtigte sich der Rauch, und alle sahen verwundert, dass es nichts mehr zu sehen gab.

Keine Bühne, kein Zauberer und kein Norbert in der Kiste. Auch rundherum in den Bäumen war der junge, vorlaute Nöck nicht zu finden. Keiner verstand was hier eigentlich passiert war.

 

 

Susanne schauderte es bei der Erinnerung an diese Szene:

„Fredo, hat man denn je wieder etwas von Modolino gehört, sodass man ihn befragen könnte?"

„Soweit ich weiß lebt er in den Karpaten. In einem riesigen Schloß auf einem der höchsten Berge", antwortete der weise Frosch:

„Und er hat mitteilen lassen, dass wir es ja nie mehr wagen sollten ihn einzuladen, denn so viel Respektlosigkeit seiner Person gegenüber könne er nicht dulden."

 

 

Während Fredo noch sprach kamen zwei Wildgänse geflogen und setzten sich, zur Rast, auf eine nahe Lichtung. Lautstark schnatterten sie miteinander:

„Also so etwas ist mir ja noch nie widerfahren. Wo kommt denn diese Pappel auf einmal her. Letztes Jahr stand sie doch noch nicht dort am Anfang des Waldes. Und ich fliege diese Strecke schon seit etlichen Jahren. Ich hatte das Gefühl, dass die Zweige an meinem Gefieder rumfummelten. Und diese Stimme! Hast du verstanden was sie immerzu rief?"

„Es klang so wie: »Hilfe, rettet mich, so helft mir doch«, also ich habe noch nie einen Baum sprechen hören. Das kam bestimmt aus der Nähe woanders her. Aber erschrocken bin ich auch."

 

„Hast du das gehört, Fredo?" Susanne wurde plötzlich ganz aufgeregt:

„Könnte das bedeuten...? Ich muß sofort dorthin und es herausfinden."

 

 

Das Bächlein, dass ihren Waldteich speiste, führte von einem Ende des Waldes zum anderen, sodass es für unsere Nixe kein Problem war, über diesen Wasserweg in die Nähe der genannten Pappel zu gelangen.

Da Nixen bekanntlich immer Nässe brauchen um sich fortbewegen zu können, war Susanne dankbar, dass der Abendtau schon soweit die Wiese benetzt hatte, dass sie ohne Mühe über das Gras zu ihrem Ziel gleiten konnte. Sie war ganz aufgeregt und konnte kaum sprechen.

Fühlte sich plötzlich aber doch etwas sehr albern auf so ein Geschwätz herein gefallen zu sein.

Was sollte sie denn hier...?

„Susanne, geliebte Susanne!" Ihr Herz fing an zu rasen. Diese Stimme erkannte sie sofort, so zärtlich, tief und wohlklingend:

„Norbert, Geliebter, wo bist du?"

„Hier im Baum gefangen. Und ich muss so lange verharren bis ein liebendes Wesen vor Sehnsucht nach mir den Weg hierher findet."

„Aber wie kann ich dich befreien?"

„Ich weiß es nicht." Norbert, die Pappel, war ratlos.

Susanne schlang ihre Arme leidenschaftlich um den Baum und weinte heiße Tränen der Sehnsucht und Verzweiflung. Zärtlich strichen die Zweige über ihr Haar.

 

Auf einmal hörte sie ein leises Flüstern:

„Vielen, vielen Dank Geliebte", und spürte einen zärtlichen Kuss auf ihrer Wange.

Erschrocken riß sie die Augen auf. Vor ihr stand in seiner ganzen Schönheit der junge Nöck.

Er wirkte reifer und weiser. Susanne konnte es nicht fassen. Ihre Tränen der Liebe, das Wasser des Lebens hatten diese Verwandlung bewirkt.

 

Taumelnd vor Glück hüpften sie Hand in Hand über das murmelnde Bächlein, dass sich gerne in seiner Nachtruhe stören ließ. Der gerade aufgehende Mond legte, wohlwollen lächelnd, mit zärtlicher Geste beiden ein silbernes Hochzeitsgewand um.

 

Und wie man so hört regieren beide ihr kleines Reich, heute noch, mit Besonnenheit, Liebe und Humor.

Und wenn eines ihrer vielen Kinder zu respektlos den Erwachsenen entgegentrat, wurde mal wieder die alte Geschichte zum Besten gegeben.

Als warnendes Beispiel.

 

 

 

Aus: Wolkentraumpferde

 

Frieden

Frieden möchte zu uns fliessen
Lassen wir es doch gescheh`n

Wir sollten unser Leben mehr geniessen
Können wir so vieles auch nicht versteh`n
Wir kennen nicht den göttlichen Plan
Die Zusammenhänge sind uns nicht klar
Doch geschehen uns Wunder dann und wann
Und manch geheimer Traum wird wahr

Wir nennen es Zufall wenn es uns passiert
Und nehmen es manchmal nicht an
Dabei haben wir es uns doch selber kreiert

Jaa! Weil das jeder von uns kann!

So kann es auch Frieden auf Erden geben
Er kommt aus unserem Inneren raus
Fühlen wir uns friedlich in unserem Leben
Wirkt sich das auf die ganze Menschheit aus

 

 

 

Tulpenherzen

Tulpenherzen blühen wieder
Eine ganze Wiese voll
In mir klingen Liebeslieder
Ach, ich fühle mich so toll

Dadurch, dass ich dich getroffen
Ist mein Herz ganz neu erwacht
Die ganze Welt scheint mir nun offen
Weil durch dich die Liebe lacht

Willst du wirklich Mein ganz sein?
Liebstes, es ist wie ein Traum
Das Glück zog in mein Leben ein
Es zu glauben wag` ich kaum
Jaa! Ich will dich wirklich haben
Glaube mir, denn es ist wahr
Will mich an deinen Küssen laben
Und dich lieben ganz und gar

 

 

 

Der Pfannekuchen

Ein dicker, fetter Pfannekuchen
Haute aus der Pfanne ab
Er wollte die Lebensfreude suchen
Und entkam dem Koch nur knapp

Jeder, auf seiner großen Reise
Versuchte gleich ihn sich zu schnappen
Wollte ihn als Mittagsspeise
Oder als Nachmittagshappen

Er konnte immer knapp entkommen
Kantapperte durch Wald und Feld
Hat so manchen Berg erklommen
Und sah sehr viel von dieser Welt

Einsam war der Pfannekuchen
Fand doch nirgends einen Freund
Auch wurde er müde von dem Suchen
Hat nur noch von zu Haus geträumt

Was ist der Sinn von meinem Leben?
Wo ist mein Weg auf dieser Erde?
AH! Ich soll den Menschen Nahrung geben
Auf dem kurzen Weg zum Tisch vom Herde

Mit Freuden legte er sich nieder
In einem Arme-Leute-Haus
Sieben Kinder freuten sich darüber
Aßen dankbar diesen feinen Schmaus

 

 

 

Aus: Erotische und andere Liebesgedichte

 

Du wunderschöne Schlanke

Du wunderschöne Schlanke
Ich liebe dich ohne Schranke
Liegst du vor mir nackt und bloß
Werde ich ganz besinnungslos
Trotz deinem zarten Körperbau
Bist du dennoch starke Frau
Darf ich dich zart liebkosen
Erzittern mir die Hosen
Die da hängen über'm Stuhl
Hach, ich liebe unseren Sündenpfuhl
Jetzt will ich endlich schweigen
Und meine Lippen neigen
Nun heftig sich auf deine
Oh, Süße komm sei Meine
Laß uns den Tanz der Liebe dreh'n
Ach, es ist so wunderschön
Zu vergessen Zeit und Raum
Zu fühlen wie ein starker Baum
Im Liebessturm sich windet
Und gar kein Ende findet
Erfüllt liege ich nun neben Dir
Geliebte Frau
Ich danke dafür

 

Beispiel für ein persönliches Gedicht

 

Liebe Jutta

50 lange Jahre, schwupp sind sie vorbei
Es gibt viel zu erzählen. Es geschah so allerlei

Einer besten Freundin gratulieren wir

Denn Du bist stets für uns da, hilfst Merlin und mir
Heute sagen wir Danke, einer tollen Frau

Was du im Leben willst, das weißt Du ganz genau
Und auch Deinen Kindern bist Du, liebe Jutta
Eine liebevolle und gerechte Mutter
Zuverlässig bist Du und auch sehr hilfsbereit
Zuhören kannst Du wie sonst keine weit und breit
Dein starker Glaube hilft Dir durch manches Tal
Und mit Gottvertrauen triffst Du stets Deine Wahl
Was Du auch tust, Du machst es richtig
Darum bist Du für uns alle so unendlich wichtig
Ruhe, Geduld und Zuversicht strahlst Du täglich aus
Ob auf Deiner Arbeit oder bei Dir Zuhaus

Zum Geburtstag feiern kommen wir gerne hierher
Auf noch viele Jahre in Freundschaft, freue ich mich schon sehr
Ich wünsche Dir Liebe und Frieden, Freude und Fülle und Glück
Vom süßen Kuchen des Lebens ein riesengroßes Stück
Bleib so wie Du bist, denn so lieben Dich alle hier
Fühle Dich ganz besonders umarmt

Von Merlin und
Von mir